Ein gutes Signal für den Chemiepark in Hürh-Knapsack. Die matterr Operations GmbH erhält im Rahmen des Wettbewerbs „Produktives.NRW“ eine bedeutende Förderung, um hier vor Ort eine neuartige Anlage aufzubauen, die PET-Abfälle chemisch verwertet. Das Projekt trägt den Namen „revolPET“ und verbindet High-Tech, Kreislaufwirtschaft und industrielle Umsetzung an einem Ort, der wie kaum ein anderer in Nordrhein-Westfalen für Prozesskompetenz und verlässliche Infrastruktur steht.
Worum geht es konkret? Bisher schwer oder gar nicht verwertbare PET-Mischströme – etwa mehrschichtige Verpackungen oder Polyestertextilien – werden vollständig in hochwertige PET-Rohstoffe zurückgeführt. Diese Rezyklate können fossile Ausgangsmaterialien direkt ersetzen. Damit schließt matterr einen Materialkreislauf, der bislang offen war, und macht aus Abfall einen wertvollen Rohstoff. Das ist Klimaschutz mit praktischem Nutzen und zugleich eine technologische Antwort auf knappe Ressourcen und anspruchsvolle Qualitätsanforderungen der verarbeitenden Industrie.
Die Förderung ist Teil des EFRE/JTF-Programms 2021–2027, mit dem Nordrhein-Westfalen die europäische STEP-Initiative für strategische Technologien entschlossen in konkrete Projekte übersetzt. Für Hürth heißt das: Wir sichern Wertschöpfung in der Region, schaffen Perspektiven für qualifizierte Arbeitsplätze und stärken unsere Rolle als Industriestandort im Wandel. Die Nähe zu Forschung, Ausbildung und mittelständischen Partnern gibt dem Vorhaben zusätzlich Rückenwind – von der Inbetriebnahme über die Skalierung bis hin zum Transfer in weitere Anwendungen entlang der Wertschöpfungskette.
Besonders wichtig ist mir der Blick auf die Praxis. Wenn „revolPET“ zügig in den industriellen Betrieb überführt wird, entstehen belastbare Lieferbeziehungen, neue Dienstleistungen und ein Ökosystem, das Innovation aus Hürth in den Markt trägt. So wird aus einer guten Technologie ein greifbarer Vorteil für Unternehmen, Beschäftigte und Umwelt.
Mein Fazit: matterr zeigt, wie Kreislaufwirtschaft „Made in Hürth“ funktioniert – ambitioniert, industriell und nah an der Anwendung. Das stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit und macht den Wandel im Rheinischen Revier konkret sichtbar.