Als Vertreter von Hendrik Wüst durfte ich das Berufsorientierungszentrum (BOZ) Westmünsterland in Bocholt aus dessen Wahlkreis im Landtag begrüßen. Als Landtagsabgeordneter liegt mir besonders am Herzen, die Herausforderungen junger Menschen zu verstehen, in die Politik aufzunehmen und zu unterstützen. Das BOZ spielt in Bocholt eine bedeutende Rolle, indem es Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen Startvoraussetzungen eine kostenlose Begleitung und Beratung für ihre Lebenswegplanung und Berufswahl bietet.
Wie ich erleben durfte geht die Mission des BOZ jedoch über die bloße Berufsorientierung hinaus. Es wird auch die Bedeutung von Demokratiebildung hervorgehoben, wie sich am Landtagsbesuch zeigt. In meinem Gespräch mit den jungen Menschen habe ich mich daher darauf konzentriert, wie wir sie dazu ermutigen können, sich aktiv mit Politik angesichts der herausfordernden Zeiten auseinanderzusetzen.
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, und es ist wichtig, dass junge Menschen verstehen, wie sie Teil dieses Systems werden können. Gemeinsam haben wir über die Bedeutung demokratischer Werte gesprochen und wie jeder von uns einen Beitrag zur Demokratie leisten kann. Es ist entscheidend, Jugendlichen zu vermitteln, dass Politik nicht abstrakt ist, sondern einen direkten Einfluss auf ihr Leben hat.
Ein zentrales Thema unserer Diskussion war die Gefahr des Rechtspopulismus in Deutschland. Es ist wichtig, dass junge Menschen die Hintergründe und Auswirkungen dieser politischen Strömung verstehen, um kritisch und informiert an politischen Prozessen teilnehmen zu können. Frustration über politische Entscheidungen ist berechtigt – gleichwohl gilt es zu beachten, dass die Protestwahl von Populisten nicht die Wahl regierungstragender Parteien, die einen echten unterschied machen können, ersetzt.
Ebenfalls Thema waren die politischen Strukturen von der Kommune bis hin zum Bund erläutert, damit die Jugendlichen die verschiedenen Ebenen der politischen Entscheidungsfindung besser nachvollziehen können. Ein Verständnis dieser Strukturen ist entscheidend, um die eigene politische Meinung zu formen und konstruktiv am demokratischen Prozess teilzunehmen. Das kann ich aus eigener Erfahrung in der Kommunalpolitik bestätigen.
Die Frage nach Politikverdrossenheit und der Enttäuschung vieler junger Menschen, nicht gehört zu werden, ist von großer Relevanz. Daher ist es unsere Aufgabe als Politiker, Brücken zu bauen und den Dialog mit der Jugend zu suchen. Der Besuch im BOZ war für mich nicht nur eine Gelegenheit, meine Positionen zu erklären, sondern vor allem auch zuzuhören und die Anliegen der jungen Menschen ernst zu nehmen. In diesem Sinne freue ich mich darauf, weiterhin im direkten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern, sowie den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zu stehen und gemeinsam an einer starken und lebendigen Demokratie zu arbeiten.