Der Horror im Kibbuz Be‘eri darf nicht in Vergessenheit geraten

Am 7. Oktober rannten um 6:30 Uhr die Bewohner in diesem idyllischen Ort unweit des Gaza-Streifens in ihre Bunker. Die Raketen flogen über den Ort. Wenn die Sirenen läuten, haben die Menschen 15 Sekunden Zeit bis zum Einschlag. Um 6:55 Uhr drangen dann Hamas-Terroristen in das Kibbuz ein. Sie gingen von Haus zu Haus, foltern, verstümmelten, vergewaltigten und ermordeten die Bewohner oder verschleppten sie.

Die Häuser, in denen sich die Menschen Schutz suchend verbarrikadierten, wurden in Brand gesetzt. Sie sterben bei lebendigem Leib. Der Anblick ist grausam. Helfer schilderten uns, wie über viele Tage ein Geruch des Todes über dem Ort lag, den sie nie wieder vergessen werden.

Mich hat die Begegnung mit einer Soldatin sehr bewegt. Sie führte uns in ihr verbranntes Familienhaus. Ein Angehöriger wurde umgebracht, 6 wurden als Geiseln genommen, von denen 5 erst nach 50 Tagen unter grausamsten Bedingungen freigelassen wurden. Ihr Haus wurde in Brand gesetzt. Sie verloren alles. Nur wenig erinnert an das vorherige Leben hier: ein Zitronenbaum und das Spielfahrzeug eines kleinen Kindes. Der Rest liegt in Schutt und Asche. Dennoch bringt die Soldatin den Mut auf, nicht zu verzweifeln. Sie will einfach nur, dass es Frieden gibt und das Leid endet. Eine unfassbar starke junge Frau in einer Situation, die unfassbar schmerzhaft ist.

Zwei Stunden hat die Hamas hier unvorstellbare Taten bis zum Eintreffen der israelischen Spezialeinheit durchführen können. Bis dahin waren große Teile des Kibbuz bereits zerstört und viele Menschen ermordet. Nach stundenlangen Gefechten konnte die IDF in den Kibbuz vordringen und die zurückgelassenen Geiseln befreien.

Es starben 97 Zivilisten, 14 Soldaten und 5 Sicherheitskräfte. 30 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt. 20 Menschen wurden zwischen Ende November ausgetauscht. Weitere werden festgehalten oder sind bereits in Gaza verstorben.

Bundespräsident Steinmeier war vor einigen Monaten vor Ort und hat Unterstützung zugesagt. Es kann die Trauer nicht nehmen, aber der Ausdruck der Solidarität vor Ort ist den Menschen sehr wichtig.

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