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Energiewende in NRW und Potentiale für H-Ready Gaskraftwerke

Heute möchte ich auf ein Thema eingehen, das mich in Bürgerfragen immer wieder erreicht: Der Ausbau der Windkraftanlagen.

Im Ausschuss für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie setze ich mich aktiv ein, dass unser Land seine Energiesouveränität beibehält und der Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt wird.

Gerne gebe ich einen Überblick über den aktuellen Stand des Windkraftausbaus in NRW:

Windenergieausbau voranbringen:

Laut der Fachagentur Windenergie hat Nordrhein-Westfalen 468 Windenergieanlagen genehmigt, was uns in den Bundesländervergleich auf den zweiten Platz bringt. Lediglich Niedersachsen hat mit 18 Anlagen mehr eine bessere Bilanz vorzuweisen. Dennoch haben die übrigen Bundesländer deutlich weniger Genehmigungen erhalten. Das zeigt, dass NRW im Vergleich zu anderen Ländern bereits einen wichtigen Schritt in Richtung Ausbau der Windkraft unternommen hat.

Ein bedeutender Meilenstein wurde mit der Aktualisierung des Landesentwicklungsplans (LEP) erreicht. Durch die Entfernung von Flächenabständen für Windkraftanlagen und weniger Bürokratie beim Ausbau erneuerbarer Energien kann Nordrhein-Westfalen schneller vorankommen. Die aktualisierte Version des LEPs sieht vor, dass die Flächenvorgabe für den Windkraftausbau bereits im Jahr 2025 erreicht wird, anstatt wie vom Bund gefordert erst im Jahr 2032. Dieser Schritt ermöglicht die Umsetzung des Wind-an-Land-Gesetzes des Bundes, das eine Flächensicherung von 1,8 % der Landesfläche (rund 61.400 Hektar) für die Windenergie vorgibt.

Dennoch gibt es noch Herausforderungen zu bewältigen. Im Koalitionsvertrag wurde das Ziel festgelegt mindestens 1.000 neue Windräder zu genehmigen. Wie sich am Beispiel des Landesentwicklungsplans zeigt, können sich die Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien schnell ändern. Es ist daher wichtig, dass wir weiterhin an einer effizienten Umsetzung arbeiten.

Solarpotentiale nutzen:

Neben der Windkraft spielt auch die Solarenergie eine entscheidende Rolle in der Energiewende. Dank des neuen Landesentwicklungsplans kann der Bau von größeren Photovoltaik-Flächen schneller vorangehen. Der BLB NRW, der landeseigene Immobilienbetrieb, setzt die Photovoltaik-Offensive des Landes in eigenen Liegenschaften um und strebt an, bis 2030 eine klimaneutrale Landesverwaltung durch PV-Anlagen zu erreichen. Bereits im Jahr 2021 wurde das Jahresziel von einer Million Kilowattstunden Solarstromproduktion übertroffen.

Die Errichtung von Solarfeldern zur Produktion von Solarstrom erfolgt an vielen verschiedenen Standorten in NRW. Ein Beispiel hierfür liegt bei Weilerswist im Kreis Euskirchen, wo PV-Flächenanlagen direkt an der Kreisgrenze zwischen den Kreisen Rhein-Erft-Kreis und Euskirchen entstehen.

Speicherkapazitäten schaffen:

Um die erneuerbaren Energiequellen effizient nutzen zu können, ist es von großer Bedeutung, ausreichende Speicherkapazitäten zu haben. Bei schwachem Wind und wenig Sonneneinstrahlung kann ein Abfall der Netzfrequenz zu einem Blackout führen. Nordrhein-Westfalen als ehemaliges Kohlekraftwerk-Land bietet sich besonders für die Installation von Speicheranlagen an.

Ein Beispiel für solche Speicherkapazitäten findet sich in Werdohl-Elvering, wo auf dem Gelände eines stillgelegten Kohlekraftwerks ein zehn Megawattstunden fassender Lithium-Ionen-Speicher für über 600 Smart-Elektroautos entstanden ist. Auch in Herdecke an der Ruhr hat der Versorger RWE im Zuge der Energiewende einen Batterieblock mit einer Leistung von sechs Megawatt und einer Kapazität von sieben Megawattstunden installiert. Weitere Beispiele sind der Standort Lünen, wo aus 1000 gebrauchten Auto-Akkus ein Speicher mit einer Kapazität von 13 Megawattstunden entstand, und die Möglichkeit der Stromexporte nach Frankreich im Sommer.

H-Ready Gaskraftwerke auch in NRW?

Für die Übergangszeit sind auch H-ready Gaskraftwerke als eine Übergangstechnologie von großer Bedeutung. Ein Beispiel für ein solches Projekt findet sich in Weisweiler, wo ein großes Gaskraftwerk entstehen könnte, das statt Braunkohle klimaneutralen Wasserstoff zur Stromproduktion verwendet. Hier ist auch eine Wasserstoff-Pipeline durch die Region geplant. Die RWE AG plant zudem, an seinen vorhandenen Kohlekraftwerksstandorten in NRW rund 3 Gigawatt wasserstofffähige Gaskraftwerkskapazität zu errichten, wenn die Wirtschaftlichkeit gegeben ist.

Fazit:

In keinem anderen Bundesland wurden in diesem Jahr bereits mehr Windenergieanlagen genehmigt als in Nordrhein-Westfalen. Mit 178 Windenergieanlagen, die auf rund 910 Megawatt Leistung kommen, entfällt damit aktuell mehr als ein Viertel der bundesweit genehmigten Windenergie-Leistung auf Nordrhein-Westfalen. Damit wurde schon jetzt mehr Leistung in Nordrhein-Westfalen genehmigt als im gesamten Jahr 2022. Beim Zubau liegt Nordrhein-Westfalen bundesweit aktuell auf Platz 3.

Die Energiewende stellt uns vor große Herausforderungen, aber wir haben auch zahlreiche Chancen, um unsere Energiepolitik nachhaltig zu gestalten. Durch den Ausbau der Windkraftanlagen, die Errichtung von Solarfeldern und den Einsatz von Speicherkapazitäten können wir den Anteil erneuerbarer Energien in NRW weiter steigern. Ich werde mich weiterhin für einen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen und hoffe auf Ihre Unterstützung.

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