Flutkatastrophe jährt sich zum zweiten Mal: Fortschritt bei Wiederaufbau, persönliche Erfahrungen und Gedenken an die Opfer

Vor einigen Tagen jährte sich eine der schwersten Hochwasserkatastrophen zum zweiten Mal, die Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und die gesamte Bundesrepublik Deutschland je erlebt haben: Die Jahrhundertflut im Juli 2021.

Die Auswirkungen dieser verheerenden Ereignisse sind für die betroffenen Menschen, Kommunen und Stadtbilder noch immer spürbar und haben tiefe Narben in unseren Gemeinden und Familien hinterlassen. Auch der Rhein-Erft-Kreis war durch diese Ereignisse betroffen.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen einen Einblick über die Folgen der Flutkatastrophe geben und die Maßnahmen der Landesregierung, sowie meine persönlichen Eindrücke darstellen.

Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat eine enorme Zerstörungskraft entfaltet und zahlreiche Menschenleben gefordert. Unzählige Häuser wurden beschädigt oder komplett zerstört, Straßen und Infrastrukturen wurden weggespült und die örtlichen Gemeinden waren von schweren Schäden betroffen.

Vor allem in der Eifel und im Ahrtal gingen um den 14./15. Juli 2021 extreme Niederschläge und Starkregen nieder – es gab große Schäden und oftmals abgerissene Kommunikationswege. Besonders betroffen war der Kreis Euskirchen, wo 26 Menschen in den Fluten starben, viele davon durch die Wassermassen überrascht. In Bad Münstereifel wurde die beschauliche Erft zu einer zerstörerischen Macht, welche die historische Altstadt verwüstete.

Währenddessen sackte die Kiesgrube bei Erftstadt-Blessem im Nachbarkreis ab und zerstörte anliegende Häuser teilweise vollständig.

Mut-Macher nach der Katastrophe:

In Erftstadt-Blessem soll zukünftig eine Auenlandschaft entstehen, als Überflutungsfläche für die Erft. Unzählige LKW-Fahrten sind jedoch nötig, um das Material für die Verfüllung ranzuschaffen. Die Planer gehen davon aus, dass die Umgestaltung des Geländes in Erftstadt-Blessem bis zu zehn Jahre dauern wird. Das an Erftstadt grenzende Kerpen wurde glücklicherweise weniger stark mit Schäden übersäht. Zuletzt konnte ich mit meinen Landtagskollegen Gregor Golland MdL dort die Ministerin Ina Scharrenbach empfangen, die vor Ort Hilfsmittel in Höhe von 1.300.000 Euro für den Wiederaufbau des städtischen Sportplatzes bereitstellte. Auch das macht Mut. Mehr hier.

Nicht zuletzt die Verlängerung der Antragsfristen ist ein wichtiges Signal der Landesregierung: Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat recht wenn sie feststellt, dass der Wiederaufbau in Nordrhein-Westfalen große Schritte voran gekommen ist. Daneben gibt es jedoch auch weiterhin Betroffene, die es bisher – sei es aus emotionalen Gründen oder aufgrund des Alters – noch nicht geschafft haben, einen Antrag zu stellen. Für eben jene Menschen wurde die Antragsfrist durch die Landesregierung verlängert auf den 30. Juni 2026 und die Bewilligungsfrist auf den 31. März 2030 verlängert.

Meine Erfahrung in der Hochwasserkatastrophe:

Auch ich persönliche konnte im Jahr 2021 so gut es die Umstände zuließen als einer der vielen Freiwilligen vor Ort beim Aufräumen helfen, was mich damals in die Städte Sinzig, Ahrweiler, Erftstadt und Bad Münstereifel trug.

Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen, Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk, der Bundeswehr und vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern war beeindruckend und hat mir gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt, Solidarität und Ehrenamt für unsere Gesellschaft und Heimat sind.

Unser Rhein-Erft-Kreis erhielt umgehend Unterstützung durch die Bundes- und Landesregierung. In den Tagen und Wochen nach der Flut wurden diverse Hilfsprogramme auf den Weg gebracht, um den betroffenen Gemeinden finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. Soforthilfen wurden bereitgestellt, um den Menschen bei der Bewältigung der akuten Notlage zu helfen und ihnen eine schnelle Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen. Darüber hinaus wurden Mittel für den Wiederaufbau und die Sanierung der beschädigten Infrastruktur bereitgestellt. Insgesamt hat das Land NRW allein rund 12.600.000.000 Euro für die Wiederaufbauhilfen zu Verfügung bereitgestellt.

Aber der Wiederaufbau ist nicht nur eine Frage der finanziellen Unterstützung. Es geht auch darum, den Menschen wieder eine Perspektive zu geben und ihre Gemeinschaften wieder aufzubauen. Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben in den letzten Monaten einen unermüdlichen Einsatz gezeigt, um den Menschen vor Ort beizustehen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Menschen im Rhein-Erft-Kreis zusammenkommen und sich gegenseitig unterstützen. Dieser Zusammenhalt ist ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Wiederaufbau unserer Gemeinden.

Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe können wir sagen, dass bereits viel erreicht wurde, aber auch noch viel Arbeit vor uns liegt. Der Wiederaufbau wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber gemeinsam werden wir es schaffen. Die Menschen in Nordrhein-Westfalen, im Rhein-Erft-Kreis und die vielen Helfer und Spender aus ganz Deutschland haben eine außergewöhnliche Stärke und Solidarität gezeigt, die uns alle beeindruckt hat. In Gedanken sind wir zu in diesen Tagen bei allen Menschen, die durch die Flutkatastrophe geliebte Menschen, ihr Zuhause oder ihren Besitz verloren haben. Die Landesregierung, die Kreise und die Kommunen werden weiterhin alles dafür tun, um den Wiederaufbau zu unterstützen.

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