Wie können wir Kinder und Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf besser begleiten – insbesondere, wenn neben Förderbedarfen auch psychische Erkrankungen vorliegen? Um dieser drängenden Frage nachzugehen, habe ich zu einem Austausch in den Landtag eingeladen.
Mit dabei waren unsere Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller, der Schuldezernent des Rhein-Erft-Kreises Simon Schall, Univ. Prof. Dr. Thomas Hennemann (Universität Köln), Johannes Krakau (Sonderschulrektor Heinrich-Böll-Schule in Frechen) und Ulrike Biermann (Rektorin einer Förderschule).
Klar wurde: Die ohnehin herausfordernde Lebenssituation vieler Kinder und Jugendlicher wird durch fehlende Zugänge zu Kinder- und Jugendtherapie sowie -psychiatrie noch verschärft. Rund 80 % der betroffenen Schülerschaft zeigen psychische Belastungen – doch die Ressourcen in Jugendhilfe und Gesundheitswesen reichen bei weitem nicht aus. Die Folgen spüren wir täglich: eingeschränkte Schulfähigkeit, Bildungsabbrüche und gefährdete Lebensbiografien.
Alle Beteiligten betonten die Notwendigkeit einer systemischen Vernetzung – wie sie auch die Kultusministerkonferenz empfiehlt. Nur durch eine koordinierte Zusammenarbeit von Schule, Jugendhilfe und Gesundheitsdienst können wir echte Bildungsteilhabe sicherstellen. Die ab dem Schuljahr 2026/27 stufenweise eingeführte Ganztagsförderung für Grundschulkinder ist dabei eine Chance: Erstmals wird die Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe verbindlich verankert. Das eröffnet neue Perspektiven – wenn wir es richtig angehen.
Aus Sicht der Praxis braucht es dafür jedoch klaren politischen Rückhalt. Unsere Gäste warben eindringlich dafür, ressortübergreifend neue, tragfähige Strukturen aufzubauen. Denn: Systemische Zusammenarbeit kann nicht nur Bildungschancen verbessern, sondern langfristig auch gesellschaftliche Folgekosten reduzieren.
Die Akteure aus meinem Wahlkreis zeigen, wie durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit die Entwicklung von jedem Kind verbessert werden kann. Ich nehme die klaren Impulse aus diesem Austausch sehr ernst und werde mich weiter dafür einsetzen, dass kein Kind durchs Raster fällt. Bildungsteilhabe ist der Schlüssel zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.