Zuletzt war ich Gast beim Wirtschaftsrat Deutschland, um im Wirtschaftsclub Düsseldorf über ein Thema zu sprechen, das gerade heute wichtig ist: „Leistung. Freiheit. Zukunft. – Die Rolle der Leistungsträger in einer Gesellschaft im Wandel“. Gemeinsam mit dem Unternehmercoach und Autor Peter Holzer diskutierte ich darüber, wie wir unser Land wirtschaftlich und gesellschaftlich wieder nach vorne bringen.
Peter Holzer berichtete eindrucksvoll aus seiner persönlichen Lebensgeschichte. Trotz eines schweren gesundheitlichen Schicksalsschlags hat er sich mit neuer Kraft der Frage gewidmet, wie Deutschland seine Zukunft gestalten kann. Sein Appell: Unsere Gesellschaft braucht wieder mehr Eigenverantwortung, Mut zur Leistung und echte Entscheidungsfreude. Unternehmen, Verwaltung und Politik müssen schneller und entschlossener handeln, damit sich Leistung wieder lohnt – für alle, nicht nur für Spitzenverdiener.
Diese Impulse griff ich gerne auf. Denn auch ich sehe: In vielen Bereichen geraten wir ins Stocken. Unser Land steht wirtschaftlich unter Druck, das Vertrauen in Aufstiegschancen sinkt, Bürokratie bremst Innovation und Engagement. Deshalb setzen wir als CDU-geführte Landesregierung gemeinsam mit der Bundespartei klare Prioritäten: Wir wollen Strompreise und Stromsteuer senken, einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis einführen und steuerliche Anreize für Überstunden schaffen. Es geht darum, den vielen Leistungsträgern in unserem Land wieder mehr Rückenwind zu geben – im Betrieb, in der Verwaltung, im Ehrenamt.
Gleichzeitig müssen wir ehrlich über Zahlen sprechen: In Deutschland liegt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit mit 34,7 Stunden deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Auch bei der Lebensarbeitszeit belegt unser Land nur Platz 26 von 27. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf wächst derzeit nur um 0,3 % jährlich – viel zu wenig, um unseren Wohlstand dauerhaft zu sichern. Wir müssen also nicht nur über Entlastung sprechen, sondern auch über Verantwortung und Arbeitskultur.
Politik ist in erster Linie Weichenstellerin – aber die Fahrt auf dieser Strecke muss von engagierten Menschen gestaltet werden. Menschen, die bereit sind, mit anzupacken. Unser Land braucht eine neue Gemeinsamkeit: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich wieder auf gemeinsame Ziele verständigen. Denn nur wenn wir Tempo machen, klug priorisieren und – wie unser Generalsekretär Carsten Linnemann sagt – auch mal „einfach machen“, können wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern.
Ich selbst bin in einer Familie mit schlesischer Aussiedlergeschichte aufgewachsen. Meine Eltern haben hier in Nordrhein-Westfalen die Chancen der sozialen Marktwirtschaft genutzt. Heute darf ich Verantwortung für dieses Land übernehmen. Das zeigt: Jeder kann durch Fleiß, Disziplin und Einsatz zum Leistungsträger werden. Dieses Aufstiegsversprechen ist der Kern unserer freiheitlichen Ordnung – und es ist unsere gemeinsame Aufgabe, es zu erneuern und zu bewahren.